Für ihren Schwiegervater, den Dichter und Staatsminister Johann Wolfgang von Goethe, war sie unentbehrlich: Ottilie von Goethe, eine geborene von Pogwisch, stammt aus schleswig-holsteinischem Uradel. Sie war eine der faszinierendsten und umstrittensten Frauen ihrer Zeit. Dagmar von Gersdorff zeichnet das Bild einer geistreichen, liebeshungrigen, unkonventionellen Frau. Obwohl ihre adelsstolzen Verwandten die Ehe mit August, dem unehelich geborenen Sohn des Dichters, nicht billigten, kam die Heirat zustande. Ottilie hatte dabei hauptsächlich ein Ziel: Goethes Schwiegertochter zu werden. Nach seinem Tod musste sich Ottilie neu erfinden. Den geistigen Größen ihrer Zeit durch Freundschaften verbunden, genoss sie weiterhin hohes Ansehen.
Eine Lesung des 29. Literarischen Bilderbogens in der Stadtbibliothek Wusterhausen.