Ursula Krechel, geb. 1947, war Theaterdramaturgin, lehrte an der Universität der Künste Berlin, der Washington University St. Louis und ist Mitglied der Akademie der Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Sie lebt in Berlin.
Ihr neues Buch ist ein radikal gegenwärtiger Roman über die abgründigen Beziehungen zwischen Söhnen und Müttern. Mit einer Sprachkraft, die Staunen macht, erzählt die preisgekrönte Schriftstellerin von symbiotischer Mutterschaft, von existenziell gefährdeten Frauen und von politischer Gewalt: denn mit seiner Mutter sprechen zu müssen, ist für den Sohn von Eva ein Staatsverbrechen. Für Eva hingegen ist es ein Verbrechen, dass ihr Sohn und sie offenbar ausspioniert werden: welches Ziel verfolgt die Lateinlehrerin Aschauer mit ihrer Observation?
In ihrer Ohnmacht wenden sich beide Frauen an die Justizministerin – ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie die Staatsvertreterin damit bringen…