Vortrag von Wolfgang Haug
In der ersten Nacht nach dem Reichstagsbrand wurde Erich Mühsam am 28.Februar 1933 um 5 Uhr früh in seiner Wohnung verhaftet und ins Gefängnis in der Lehrterstraße gebracht. Am 6.April verschickte man ihn in das Lager Sonnenburg. Als Zensl Mühsam ihn dort am 8. April besuchen konnte, fand sie Erich Mühsam „schrecklich zugerichtet“. Acht Wochen täglicher Misshandlungen durch die SA-Wachmannschaften hatten begonnen. Mit Hilfe des Oberstaatsanwalts Dr, Mittelbach erreichte Zensl eine Verlegung ins Gefängnis Plötzensee. Drei Monate verbrachte Erich dort, die Misshandlungen unterblieben. Ein neuer Erlass Görings verschärfte die Lage für politische Gefangene wieder drastisch. Am 24. August 1933 wurde Erich Mühsams Zelle durchsucht. Am 8. September wurde er ins KZ Brandenburg gebracht. Die Misshandlungen durch die SS-Wachmannschaften übertrafen alles Vorangegangene. Am 2. Februar begann Mühsams letzte Station im KZ Oranienburg.